Meine Meinung soweit:
+ Im Großen und Ganzen tut die App genau was sie soll. Sehr solide.
- Beim Tippen der Nachricht wurde oftmals die Anzeige nach oben verschoben (meist bei einem Zeilenumbruch), so dass ich nicht mehr sehen konnte was ich bereits geschrieben hatte.
- Die Auswahl im ersten Screen finde ich ein bisschen seltsam gelöst. Mag aber Gewohnheit sein.
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Und noch meine ganz persönliche Note dazu:
- Ich HASSE Passwortabfragen. Damit abstrahierst du nur das ursprüngliche Problem: jemand öffnet das Bild in deiner App und kennt das Passwort nicht.
Mit der App kannst du also folgendes tun:
• du findest heraus, ob ein Bild verschlüsselten Kontent enthält
• du bekommst so lange den Hinweis 'falsches Kennwort', bis du das richtige Kennwort eingibst
Im Prinzip hast du also nur das Problem des 'verschlüsselten Containers' von einem Ordner/Zip/PDF in ein Bild gepackt.
Damals™ hatte ich auf meinem Sony Ericsson Z610 eine App names 'Datentresor', die einen gänzlich anderen Ansatz verfolgte. Du hast deine Daten mit einem vierstelligen Zahlenpin 'verschlüsselt'.
Beispielsweise hast du deinen Eintrag 'Kreditkartennummer' mit Inhalt 5467 7897912 3123 mit der PIN 4711 verschlüsselt.
Wenn jetzt jemand hin ging, die App öffnete und 'Kreditkartennummer' anwählt, wird er nach der PIN gefragt. Gibt er 0815 ein, dann rödelt das Programm eine Weile und spuckt dir beispielsweise 0912 7953721 0931 aus. Und mit 1337 rödelt er wieder und liefert 1254 9873893 8893 zurück. Nur mit 4711 kommt wirklich 5467 7897912 3123 dabei raus.
So etwas finde ich cooler. Klar, jeder Depp erkennt, dass 0912 oder 1254 keine gültigen Kreditkartennummern sind. Bei anderen Daten wie beispielsweise deinem Rechnerkennwort, deiner Geldkarten-PIN oder deiner geheimen Antwort zur Kennwortzurücksetzung bei PayPal ist das nicht so offensichtlich.
Merke: viele nutzlose Informationen sind ein wesentlich besserer Schutz als wenige nützliche Informationen. (Und 'Falsche PIN' ist eine nützliche Information.)
So hättest du 9.999 falsche und 1 richtige Information. Beim Hinweis mit dem Passwort hast du im schlechtesten Fall 9.999 nützliche und eine richtige Information.
Schlimmer noch: dank der nützlichen Information weißt du ganz genau, welche die richtige Information ist.
Also als Feature Request:
* lass die App SÄMTLICHE unterstützten Bilder öffnen, egal ob mit verschleiertem Inhalt oder nicht. Es wird lustig, wenn Hacker versuchen Nachrichten in Bildern zu finden, die keine enthalten.
* Nutze an Stelle eines Kennwortes (welches sicherlich irgendwo in den gespeicherten Daten im Bild stehen wird) lieber eine PIN, die du nicht mit hineinschiebst. Denk dir zu jeder möglichen PIN-Eingabe (sind ja bloß 10.000...) einen Verschiebemodus aus. (Keine Ahnung: 0123 = 1. Zeichen 10 Bit weiter, 2. Zeichen 1 Bit weiter, 3. Zeichen 2 Byte weiter, 4. Zeichen 3 Bit weiter und von vorn).
Dann baust du beim Verschlüsseln die Eingabe entsprechend um und sie sind nicht mehr aus dem reinen Bild extrahierbar. Beim Entschlüsseln drehst du einfach die Richtung je nach Eingabe und zeigst es an. Dann schleppst du das Kennwort auch nicht mehr in der Datei mit.
(Denn merke: Hacker haben die Angewohnheit, erst einmal alles durch einen Hex-Editor laufen zu lassen. Und wenn die dann ein Muster finden haben sie nicht nur den Inhalt sondern auch das Kennwort.)
Natürlich kannst du den Algorithmus verkomplexidieren. Also wenn Position 1 = 0 dann 10 weiter, Position 2 = 0 wären 5 zurück, Position 3 = 0 wären 10 zurück und Position 4 = 0 wären 3 weiter...
Oder Position 1 gibt an in welchem Bit die Daten stehen (auf 4 runterbrechen), Position 2 die Verschiebung des ersten eingegebenen Zeichens, Position 3 die Verschiebung aller geraden Zeichen gemessen an der Startverschiebung und Position 4 die Verschiebung aller ungeraden Zeichen gemessen an dieser Startverschiebung.
Wichtig ist in dem Fall nur, dass du das vernünftig hin und her geschoben bekommst.
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Soviel zur Kritik.
Die Interaktion mit den Austauschmöglichkeiten Alben/Kamera/Dateisystem/Dropbox finde ich astrein gelöst. Gefällt mir wirklich gut.
[hns]
Ich fürchte eine Offenlegung des Codes wäre nicht so toll. Man würde sehen, an welcher Position das Kennwort gespeichert ist, ob und wo Infos über die Art der Verschlüsselung gespeichert sind und in welchem Bit die Infos stehen. Damit könnte man dann auch problemlos wenigstens die Kennwörter solcher Bilder erschnüffeln oder unter Umgehung dieser 'Sicherheitsmaßnahmen' ein eigenes Entschlüsselungstool verbreiten.
Wenn der Inhalt dieses Bildes hier rauskommt sitz' ich vermutlich im Knast.
Allerdings habe ich mein eigenes Kennwort vergessen, insofern...
// Nachtrag: Och, obwohl das Ding so arg verkleinert wurde ist der Zerg Creep immer noch gut zu erkennen. Na denn. =)