Über den DATA+ kannst Du senden was Du möchtest.
Das Senden sollte asynchron erfolgen, du kannst also beispielsweise einen Bytestream starten, der eine 1 nach der Anderen durch die Leitung pumpt.
Ein Timer beendet dann nach 100ms diesen Bytestream sauber.
Alternativ berechnest Du Dir die vermutliche Übertragungszeit des Bytestreams.
Theoretisch hat USB 2.0 eine Geschwindigkeit von 480MBit/s, also 480.000.000 Bit pro Sekunde.
(Hier handelt es sich nicht um Megabyte, sondern um Megabit, also nicht mit 1024 rechnen!)
Du brauchst nur 1/10 einer Sekunde, also 48.000.000 Bit.
Entspricht also einem Bytestream von 48 Millionen true Werten, also einem ungefähr 45,8MB großes Dokument…
Ich weiß allerdings nach wie vor nicht, wie groß der High Pegel (in Spannungs– und Stromwerten) sein muss und was so ein TRUE auf dem DATA+ (in Spannungs– und Stromwerten) liefert. Eventuell musst Du noch einen Spannungswandler zwischen klemmen, der aus einem 100mV/10mA Signal etwas für den MOSFET verständliches baut.
Hinzu kommt, dass ich absolut keine Ahnung habe, wie zuverlässig USB im Hinblick auf Datenoptimierungen, verlorene Datenpakete oder Latenzen ist, sprich: Wenn mein Port fleißig Einsen sendet, feuert das System sie dann so raus, wie sie rein kommen? Schickt es den Kram byteweise? Schickt es einzelne Pakete erneut? Wartet es auf Antworten von der Gegenstelle?
Hier musst Du Dich ganz genau mit der Spezifikation von USB auseinandersetzen, um abklären zu können, ob das überhaupt das kann was Du gern hättest.
Ein einfaches Stromkabel mit einem Schalter dran ist es halt nicht. Mehr so ein Morsedings. Solange Du die Morsezeichen nicht verstehst, kannst Du da nicht viel machen. Wenn alle maximal 3 Zeichen pro Buchstaben mit fest definierten Pausen verwenden, kannst Du da auch nicht ohne Weiteres ausbrechen.
Eventuell brauchst Du wirklich eine zwischengeschaltete Logik, die noch auf 'Mach auf!' und 'Mach dicht!' reagiert. Oder auf 'Mach auf!' hört und eigenständig nach 100ms zu macht.
Du bewegst Dich hier in einem Schattenbereich zwischen Software– und Hardwaredevelopment.
Bevor Du jetzt hier anfängst nach allen Richtungen zu suchen, würde ich wie folgt vor gehen:
- Altes passendes USB Kabel suchen
- Altes unwichtiges Android Gerät suchen
- Kabel aufschneiden und +5V an das Gate legen
- Anderes Ende ins Gerät stecken (Hoffentlich das Kabel am richtigen Ende aufgeschnitten… ;))
- Manuell den Host Modus aktivieren und wieder deaktiveren
Wenn's dann klackt kannst Du in der Richtung weiter recherchieren. Wenn nicht, musst Du Dir was Anderes überlegen.
Aber wie gesagt geht das schon fast in den Bereich Microcontroller/Embedded Development.
Denn eigentlich ist so ein USB nur zur Kommunikation gedacht, mit diesen Kommunikationen irgendwas anfangen sollte die Gegenstelle.
Und das ist dann Embedded Development und wohl auch das Haupt'problem' bei diesem Projekt.
Denn wenn das erst mal steht (Power via USB [oder extern], Ansteuerung via DATA+ von USB, eine USB Nachricht reicht zum Öffnen) kannst Du da nachher ranpappen was Du willst. Arduino mit Bluetooth oder NFC, eine alte Microsoft Tastatur, EveryKey, einfach alles, wenn es denn irgendwie USB spricht.